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Stellungnahme und Infos zur Bebauung des Parkplatzes an der Meuthstraße

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Hast du von diesem Projekt schon mal etwas gehört? Vermutlich nicht.

Solche Bauvorhaben sind komplizierte Prozesse. Menschen, die kein besonderes Vorwissen haben, wird es extra schwierig gemacht, sich einzubringen. 2020 hat trotz dessen eine handvoll Bürger*innen Bedenken in das Verfahren eingebracht. Seitens des Stadtrates blieb eine Abwägung der Interessen im Sinne des Gemeinwohls bislang aus.

Die sogenannte Grüne Schiene von Professor Stepfan Wüst (CDU) und Oberbürgermeister Bernhard Deubig (CDU) zieht sich von einer neuen Ortsmitte Otterbach quer durch die Lautrer Innenstadt vorbei am Volkspark bis zum Oberen Lautertal. Entlang dieser Strecke sollten Themenparks entstehen.

Es hätte so schön werden können in unserer Stadt: Ein Band aus Grünflächen und Parkanlagen zieht sich durch Kaiserslautern, die teilweise unterirdisch fließende Lauter hätte uns durch ihre Offenlegung bereichert und der Fahrradverkehr quer durch die Innenstadt wäre durch einen Radschnellweg endlich sicher.

Die drei Parkplätze an der Burgstraße sind entsiegelt und in Parks umgewandelt. Der Parkplatz an der Meuthstraße beherbergt ein Parkhaus, das die notwendigen Parkplätze bereitstellt. Dieses füllt weniger als die Hälfte der ursprünglichen Parkplatzfläche. Ein zweispuriger Radschnellweg führt die Lauterstraße entlang und wird von Bäumen, einem Grünstreifen und einem Fußverkehrsweg ergänzt.

Allerdings hat ein Investor, Herr Ritter, nahezu alle Parteien dahingehend manipuliert, dass diese nun gerne bereit sind, unsere Lebensqualität weiter zu verschlechtern, statt sie zu verbessern. Am 7. Juni soll per Mehrheitsentscheid des Stadtrates beschlossen werden, statt des Parkhauses ein fünf- bis siebenstöckige Wohn- und Bürogebäude auf die gesamte Fläche des Parkplatzes an der Meuthstraße zu stellen.

Von den 32 vorhandenen Bäumen bleiben dann noch sechs Stück stehen. Außerdem wird eine Frischluftschneise zugebaut und ohne die Entsiegelung der Parkplätze kann Regenwasser zu schlecht absickern. Hier sind alle Folgen nochmal genau erklärt:

Folgen des Plans des Investors

HITZE
WELLEN
HOCH
WASSER
SCHLECHTE
LUFT
FAHRRAD
UNFÄLLE
VERTANE
CHANCEN
MEHR
KOHLE

Bereits jetzt steigt die Anzahl der Hitzetoten in Deutschland dramatisch und unser Land liegt hier in absoluten Zahlen weltweit auf Platz 3 hinter China und Indien. [1] Unsere Entscheidungstragenden im Stadtrat scheint dies nicht zu alarmieren, denn mit einer Rettung und Neupflanzung von Bäumen könnten sie diesem Problem entgegenwirken: Ein Baum senkt die Umgebungstemperatur um 2-3°C. [2] Das Problem lässt sich also nicht mit dem Fällen von 26 Bäumen lösen.

2018 ist die Burgstraße gleich zweimal komplett überflutet gewesen und laut einer der Unteren Wasserbehörde vorliegenden Starkregengefahrenkarte gibt es für dieses Areal eine sehr hohe Überflutungsgefährdung. Darunter leiden die Anwohnenden. Das Grünflächenkonzept 2016 sieht vor, dass die Freiflächen in diesem Areal als öffentlicher Grünzug entsiegelt werden, damit überschüssiges Regenwasser absickern kann. Ohne ein Parkhaus ist dies nicht möglich.

Der Parkplatz an der Meuthstraße liegt außerdem in der Bahn, aus der frische Luft aus Richtung Nordwest/Kaiserberg in die Innenstadt weht. Hier ein Hochhaus hinzubauen hebt nicht nur die Temperaturen, sondern könnte auch Atemwegserkrankungen von Stadtbewohnenden weiter begünstigen, weil die Luftqualität noch stärker abnimmt. Für uns gibt es also keine Alternative zur Grünen Schiene – wir wollen auch in 20 Jahren noch frischen Wind statt heißer Luft atmen.

Und was wir auch wollen sind schöne und sichere Orte. Ein vom Straßenverkehr getrennter Radschnellweg ist für viele der Traum schlechthin. Studierende der nahegelegenen Fachhochschule, Anwohnende und Besuchende der Stadtmitte würden sich über weitere kleine Parks freuen. Durch eine Revitalisierung der unter der Burgstraße fließenden Lauter hätten wir endlich auch erfrischendes Wasser in der sonst so trockenen Stadt. All das ist ohne ein Parkhaus als Ersatz für die heißen, trostlosen Parkplätze undenkbar.

Aber wir wollen natürlich nicht alles schwarzmalen. Es gibt auch positive Effekte. Naja, zumindest für einen: Den Investor Herr Ritter. Der verdient natürlich an einem Park nicht so viel…

Quellen

  1. Tagesschau, Bundesärztekammer
  2. Klimaanpassungskonzept des Stadtrats (Beschlussvorlage Nr. 0046/2019)